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Anstieg der Straftaten im Kanton Thurgau im Jahr 2023

Im Jahr 2023 erlebte der Kanton Thurgau eine bemerkenswerte Entwicklung in der Kriminalstatistik. Die Zahl der Straftaten stieg um 6 Prozent, wobei die Vermögensdelikte den größten Anstieg verzeichneten. Im Gegensatz dazu ging die Zahl der Verkehrsunfälle deutlich zurück. Kommandant Jürg Zingg gab auf einer Pressekonferenz Einblicke in die Strategien der Kantonspolizei zur Bekämpfung krimineller Asylsuchender.

Anstieg der Straftaten im Kanton Thurgau im Jahr 2023
Anstieg der Straftaten im Kanton Thurgau im Jahr 2023. (KI-generiertes Symbolbild) © Polizei-Mitteilungen.ch

Übersicht: Straftaten Thurgau 2023

  • Kanton: Thurgau
  • Jahr: 2023
  • Zunahme der Straftaten: 6 Prozent
  • Rückgang der Verkehrsunfälle: Deutlich
  • Größter Anstieg: Vermögensdelikte
  • Maßnahmen: Koordiniertes Vorgehen gegen straffällige Asylsuchende

Im Jahr 2023 wurden im Kanton Thurgau 13’047 Straftaten nach dem Strafgesetzbuch registriert, was einem Anstieg von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Vergleich dazu stieg die Zahl der Straftaten in der gesamten Schweiz um 14 Prozent. Die Aufklärungsquote im Thurgau ging von 41,8 auf 37,2 Prozent zurück, während der nationale Wert bei 38,5 Prozent lag.

Eine wichtige Kennzahl zur Beurteilung der Kriminalität ist die Häufigkeitszahl, d.h. die Anzahl der Straftaten pro 1.000 Einwohner. Im Kanton Thurgau stieg diese Zahl 2023 leicht von 43,2 auf 45,0 an. Im Vergleich dazu liegt der Wert für die gesamte Schweiz bei 59,3 (2022: 52,5), was bedeutet, dass es im Thurgau nach wie vor deutlich weniger Kriminalität gibt als im nationalen Durchschnitt.

Ein besonderes Augenmerk legte Kommandant Jürg Zingg auf das Thema Fahrzeugeinbruchdiebstahl und Diebstahl aus Fahrzeugen, die hauptsächlich von jungen Männern aus Nordafrika mit Asylstatus begangen wurden. Bei den Fahrzeugeinbrüchen gab es einen Anstieg um 70 Prozent auf 192 Fälle, bei den Diebstählen aus unverschlossenen Fahrzeugen um 45 Prozent auf 795 Delikte.

Die Kantonspolizei Thurgau hat bereits im Sommer 2023 “klassische” polizeiliche Maßnahmen ergriffen, wie erhöhte Patrouillentätigkeit, gezielte Kontrollen und Fahndungen sowie verstärkte Sensibilisierung der Bevölkerung. Darüber hinaus wurde auf Initiative und unter Führung der Kantonspolizei im Spätsommer 2023 eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe eingesetzt, die neben Spezialisten der Kantonspolizei auch die Staatsanwaltschaft und das Migrationsamt umfasst.

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